Von IT Service Delivery oder der Bereitstellung von IT-Services spricht man, wenn ein Unternehmen oder Serviceanbieter Benutzern Zugriff auf IT-Services, einschließlich Anwendungen, Datenspeicherung und andere Geschäftsressourcen gibt. Der Unterschied zum IT-Servicemanagement (ITSM) besteht darin, dass die IT Service Delivery kundenseitig ist und meist Service Level Agreements (SLAs) erfordert, um sicherzustellen, dass Kunden ein hohes Service-Level geboten wird. Die beiden Begriffe werden jedoch häufig synonym verwendet. Und obwohl sie als separate Disziplinen innerhalb einer IT-Organisation verstanden werden sollten, sind diese Prozesse im Idealfall gut integriert, um die mittlere Zeit für die Erkennung und Behebung von Problemen zu verkürzen, die Zahl der in der IT eingehenden Tickets zu reduzieren und dadurch letztendlich die IT-Kosten zu senken.
Bei der IT Service Delivery werden die Kosten für IT-Services gegen ihren Nutzen aufgewogen. Wenn die IT-Abteilung dem Unternehmen einen Service zur Verfügung stellt (oder einen Vertrag mit einem externen IT-Serviceanbieter für diesen Service abschließt), verlangt das Unternehmen im Allgemeinen eine gewisse Garantie dafür, dass der Service gut funktionieren wird und das Service Level dem in den SLAs festgelegten Niveau entsprechen wird. Bei Nichteinhaltung von SLAs müssen IT-Abteilungen in der Regel mit Geldbußen und Reputationsverlust rechnen.
In diesem Artikel beleuchten wir die Entwicklung der IT Service Delivery, die möglichen Herausforderungen und die ersten Schritte für den Einstieg in diese Disziplin.
Splunk IT Service Intelligence (ITSI) ist eine AIOps-, Analyse- und IT-Management-Lösung, die Teams dabei unterstützt, Vorfälle vorherzusagen, bevor sie sich auf Kunden auswirken.
Unter Einsatz von KI und maschinellem Lernen korreliert ITSI Daten aus Überwachungsquellen und liefert eine einheitliche Echtzeitansicht relevanter IT- und Geschäftsdienste, reduziert die Alarmmenge und verhindert proaktiv Ausfälle.
Moderne Service-Bereitstellung ist ein System, das zu mehr Einblick in den Zustand der IT-Services einer Organisation führt und dadurch die zugehörigen Kennzahlen optimiert. Transparenz im gesamten Stack bedeutet bei IT Operations die Gesamtheit der Infrastruktur des Unternehmens, von On-Premise-Servern und Netzwerkhardware bis hin zu Cloud-basierten Services, Online-Speicher und virtualisierten Anwendungen. Moderne IT Service Delivery erfordert zudem ein erweitertes Application Performance Monitoring (APM), Cloud-Infrastruktur-Monitoring und auf Machine Learning gestützte Analysen sämtlicher Ereignis-, Metrik-, Trace- und Log-Daten innerhalb einer zentralen Konsole, um die Performance, den Systemzustand und die Geschwindigkeit der Service-Wiederherstellung zu optimieren bzw. zu verbessern.
Eines der Hauptziele der modernen IT Service Delivery ist die kontinuierliche Serviceverbesserung und ein verstärkt proaktiver und prädiktiver Ansatz in der IT. Aus diesem Grund sind gut definierte KPIs entscheidend. Sie ermöglichen dem Unternehmen, Durchsatz, Servicequalität und -stabilität mit Geschäftsergebnissen wie Rentabilität, Produktivität und Benutzerzufriedenheit zu verknüpfen. Unternehmen, die eine moderne IT Service Delivery-Methodik mit zugehörigen KPIs nutzen, sind effizienter und schneller in der Lage, offline gegangene Services wiederherzustellen und gleichzeitig ihre Auswirkungen auf das Unternehmen zu kommunizieren.
Als IT-Service gilt jede Technologie, die Endnutzern Vorteile bietet, und die IT Service Delivery bezieht sich auf die effektive, qualitativ hochwertige Bereitstellung dieser Services. In den meisten Unternehmen werden diese Services in einem IT-Servicekatalog aufgelistet, der die für Endbenutzer verfügbaren Services in gut strukturierter Form beschreibt.
Gängige Beispiele für die IT Service Delivery sind:
Die täglichen technischen Aufgaben zur Wartung von Hardware, Software, Cloud-Services und des gesamten Netzwerks – und die Aufgaben, mit denen sichergestellt wird, dass alles stabil und auf hohem Leistungsniveau läuft – werden eventuell nicht im Servicekatalog aufgeführt, fallen aber dennoch in den Bereich der IT Service Delivery.
Zur IT Service Delivery gehören auch alltägliche Aufgaben wie Reparaturen von Druckern, Monitoren und anderer Bürotechnik
Bei einem IT Service Delivery-Framework (SDF) handelt es sich um eine Reihe von Richtlinien, Standards und Verfahren, die zur Bewertung, Entwicklung, Bereitstellung, Verwaltung und Beendigung von IT-Services für das Unternehmen eingesetzt werden. Im Wesentlichen legt das IT Service Delivery-Framework die Art und Weise fest, in der Ihr IT-Geschäftsbereich tagtäglich Services für Endbenutzer bereitstellt.
Ganz konkret definiert und verwaltet das IT Service Delivery-Framework den Servicekatalog, verwaltet den täglichen Service Desk- und Help Desk-Betrieb, stellt Services für das Konfigurationsmanagement bereit und überwacht die Leistung sämtlicher Hardware, Software und Services, um sicherzustellen, dass SLAs eingehalten werden.
In sehr kleinen Unternehmen ist wahrscheinlich kein IT Service Delivery-Framework notwendig. Doch je größer das Unternehmen wird, desto mehr formelle Festlegungen sind rund um die Verteilung von IT-Services erforderlich. Doch je größer das Unternehmen wird, desto mehr formelle Festlegungen sind rund um die Verteilung von IT-Services erforderlich. Außerdem hat die IT aufgrund der rasanten Zunahme von Cloud-Services mehr Kontrollen in puncto Auswahl, Implementierung und Sicherheit dieser Tools eingeführt, was ohne umfassendes Service Delivery-Framework nahezu unmöglich wäre. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2019 nutzt ein durchschnittliches Unternehmen 1.295 unterschiedliche Cloud-Services.
Eines der bekanntesten IT Service Delivery-Frameworks ist die Information Technology Infrastructure Library (ITIL), eine Sammlung von Richtlinien, die Prozesse und Verfahren für eine Vielzahl von IT-Aktivitäten definieren. Weitere IT Service Delivery-Frameworks sind das Microsoft Operations Framework (MOF), Control Objectives for Information and Related Technologies (COBIT) und das Business Process Framework (eTOM). Genauere Informationen zu ITIL (einschließlich ITIL Version 3) findest Du in unserem Artikel über ITSM.
Eine Strategie für die kontinuierliche Service Delivery deckt die Aspekte Servicebetrieb, Service-Design und Service-Umsetzung ab.
Der IT Service Delivery-Manager ist für die Aufsicht über alle Vorgänge bei der IT Service Delivery verantwortlich. Diese Rolle kann einer beliebigen Anzahl von Positionen innerhalb des IT-Geschäftsbereichs zufallen. Das Hauptziel des IT Service Delivery-Managers besteht darin, die Zufriedenheit der Stakeholder sicherzustellen, indem er die festgelegten SLAs erfüllt oder übertrifft. Dies erfordert die ständige Kontrolle von Leistungsmetriken und anderen quantitativen Messgrößen.
Der IT Service Delivery-Manager ist auch für Betrieb und Wartung des Service-Desks zuständig, wozu auch das IT Service Continuity-Management gehört. Außerdem verwaltet er den Servicekatalog und bestimmt, welche Produkte und Services hinzugefügt oder entfernt werden. Zudem spricht der IT Service Delivery-Manager gegenüber dem Unternehmen allgemeine Empfehlungen zu Ressourcen, Tools und Finanzmitteln aus, die zur Verbesserung des Betriebs innerhalb des gesamten IT-Geschäftsbereichs erforderlich sind.
Es gibt eine Reihe empfohlener Best Practices, die den modernen IT Service Delivery-Prozess verbessern, wie etwa:
In der IT Service Delivery gibt es jede Menge Herausforderungen, wobei besonders die folgenden herausstechen:
IT Service Intelligence (ITSI) bietet einem Unternehmen viele der nötigen Tools, mit denen es eine guten IT Service bereitstellen kann. ITSI beinhaltet Funktionen, die geschäftskritische IT-Services überwachen und SLAs über ein webbasiertes Dashboard in Echtzeit im Auge behalten. Durch dieses SLA-Monitoring können IT-Fachleute den Zustand von Software- und Hardwaregeräten beurteilen, erhalten Benachrichtigungen bei Problemen und können Kernursachenanalysen durchführen. ITSI nutzt oftmals Machine Learning und Predictive Analytics, um die Analysequalität zu verbessern und Probleme möglichst schon vor ihrem Auftreten zu vermeiden.
Die Bezeichnungen IT Service Delivery und ITSM werden zwar häufig synonym verwendet, es gibt jedoch einen kleinen Unterschied zwischen diesen beiden Disziplinen.
Am einfachsten kann man sich das IT-Servicemanagement, kurz ITSM, vielleicht als den Mechanismus vorstellen, mit dem IT-Services bereitgestellt und verwaltet werden. ITSM ist eine breit angelegte Disziplin, die die Auswahl, die Gestaltung und den Betrieb von IT-Services beinhaltet, die von Service Desk-Services bis zu Request Fulfillment-Systemen reichen. ITSM unterstützt die strategische Ausrichtung des Unternehmens für diese Services und nutzt dazu ein Framework wie ITIL für die Implementierung von Best Practices. Im Endeffekt soll ITSM effiziente, reaktionsfähige Prozesse fördern, wobei automatisierte Tools immer wichtiger für die Verwaltung von Serviceanfragen werden. Bei ITSM geht es um die Produktivität der IT-Mitarbeiter und der Zufriedenheit der Benutzer des Unternehmens.
Im Gegensatz dazu ist die IT Service Delivery in erster Linie auf den Kunden ausgerichtet, zielt hauptsächlich auf die Qualität der erbrachten Services ab und orientiert sich eher an Kennzahlen als ITSM. Bei der IT Service Delivery geht es vorrangig um das Monitoring von KPIs und die Einhaltung zugehöriger SLAs. In dieser Hinsicht könnte man die IT Service Delivery als Teilmenge von ITSM betrachten.
Es gibt eine Vielzahl von Tools für die Optimierung der IT Service Delivery. Vieler dieser Tools sind auch Teil des ITSM-Instrumentariums und erfüllen die Anforderungen beider Disziplinen. Gängige Tools sind:
Lassen Sie sich nicht vom riesigen Angebot an Software- und Cloud-Service-Tools dazu verleiten, sofort loszulegen. Es ist wichtig, mit einem klaren strategischen Plan, der auf die Geschäftsergebnisse ausgerichtet ist, an das Thema heranzugehen.
Die Entwicklung relevanter KPIs ist der erste Schritt. Was ist wichtig für Ihr Unternehmen? Für einen Online-Einzelhändler sind die Reaktionsgeschwindigkeit, die Uptime und die Zuverlässigkeit seiner Website wahrscheinlich die wichtigsten KPIs. Für einen Hersteller ist die wichtigste Kenngröße vielleicht, dass Telemetriedaten von Maschinen verfügbar sind und schnell verarbeitet werden können. Stellen Sie fest, welche Informationen wichtig sind und welche KPI-Werte akzeptabel sind.
Ausgehend von den KPIs können Sie dann Systeme zur Erfassung der für das KPI-Monitoring erforderlichen Daten aufbauen. Dazu können Sie die (oben erwähnten) IT Service Delivery-Tools verwenden. Sie müssen hier vielleicht verschiedene Anwendungen oder Services prüfen und ausprobieren, um die für Sie am besten geeignete Lösung zu finden. Im Endeffekt müssen Sie ein Dashboard erstellen, das eine Echtzeitsicht auf alle KPIs bietet, und auf das alle relevanten Beteiligten im Unternehmen frei zugreifen können. Die KPIs sollten regelmäßig an die Geschäftsleitung rückgemeldet und verfeinert werden.
Abschließend kommt der schwierigste Part: Das Umsetzen von KPI-Daten in Maßnahmen. Wenn KPIs nicht erreicht werden, muss das Unternehmen einen Aktionsplan entwickeln, um das Problem zu beheben. Wer ist für das Problem verantwortlich? Welche Änderungen am Workflow können Sie implementieren, um die Lage zu verbessern? Welche Technologien können dazu beitragen, Engpässe oder andere Probleme zu beheben? Das Verfahren zur Untersuchung und kontinuierlichen Verbesserung ist ein wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung eines IT Service Delivery-Programms, das die Geschäftsanforderungen des Unternehmens optimal erfüllt.
Das Monitoring der Performance der IT-Services ist nur der Anfang. Kluge Unternehmen stellen einen Zusammenhang zwischen IT-Services und Geschäftsergebnissen her: Dazu verwenden sie KPIs, die aufzeigen, wie sich IT Operations auf Umsatz, Produktivität und Kundenzufriedenheit auswirken. Wenn Sie IT-Metriken durch ein IT Service Delivery-Programm an Geschäftszielen ausrichten, geben Sie einem technologiegesteuerten Unternehmen damit die Möglichkeit, seine wichtigsten Geschäftsergebnisse zu verbessern.
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