Beginnen wir mit einer kleinen Denksportaufgabe. Zwei Tech-Worker haben sich im Wald verlaufen. Der eine klettert auf einen Baum, schaut sich die Position der Sterne an und versucht sich daran zu erinnern, was sein Vater ihm damals beigebracht hat. Der andere sitzt auf einem Baumstumpf, holt sein Mobilgerät heraus und beginnt mit der Untersuchung von Datensätzen, die Persönlichkeitsmerkmale und die relative Performance von Personen aggregieren, die sich in dunklen Wäldern verirrt und den Weg nach draußen gefunden haben. Wer kommt als Erster aus dem Wald heraus?
Ich hör' euch schon jammern: ‚Das ist ein furchtbares Rätsel, James‘. Die Lösung lautet natürlich, dass keiner von beiden herauskommt. Beide gehen das Problem mit Scheuklappen an. Was ihr tatsächlich braucht, ist eine Kombination von Sternen und Handybildschirm. In unserem Fall geht einem der beiden der Akku aus oder er erfriert, der andere fällt vom Baum.
Klingt simpel und offensichtlich? Ist es aber nicht. Probleme so zu lösen, dass ihr in Echtzeit und mit einem Wettbewerbsvorteil agieren könnt, ist kein einfaches Unterfangen. Dies ist anscheinend auch in Führungsetagen europäischer Firmen bekannt. Wir haben kürzlich eine Umfrage gestartet, um auszuloten, inwieweit Daten in wichtige Entscheidungsprozesse einfließen, und einige Ergebnisse haben uns überrascht.
Es ist kein Geheimnis, dass es mehr Daten gibt als je zuvor. Enttäuschend ist allerdings, dass diese Daten trotzdem noch immer eher rückblickend als vorausschauend eingesetzt werden (vielleicht war das aber auch irgendwie zu erwarten). Die größte Überraschung war jedoch das Ausmaß des Drucks, der auf den Schultern der wirtschaftlichen Entscheidungsträger lastet und den sinnvollen Einsatz von Daten einschränkt. Dabei reden wir nicht etwa davon, Silos aufzubrechen, in denen Geschäftsdaten gespeichert sind (obwohl wir die Notwendigkeit dessen bei jeder Gelegenheit vermitteln). Vielmehr geht es um einen ganzes Universum von Datenfunktionen, die fehlen – und um die Gründe dafür.
Es gibt zwei wichtige Dinge, die ihr von der europäischen Führungsetage lernen könnt, solltet ihr euch mal im Wald verlaufen:
Von allen Befragten trifft mehr als die Hälfte (53%) mindestens einmal pro Tag eine geschäftskritische Entscheidung. Auf die Frage, welche Faktoren in diesen Fällen bei der Entscheidungsfindung helfen, stuften 52% „Empfehlungen von Kollegen“ als nützlichsten Faktor ein, 43% gaben „die Wiederholung eines zuvor erfolgreichen Ansatzes“ an und 47% setzten vor allem auf „ein gutes Bauchgefühl“. Dennoch konnten ganze 93% der befragten Personen eine geschäftliche Herausforderung nennen, die ihrer Meinung nach mit Daten gemeistert werden könnte. Wo liegt also das Problem? Warum fließen diese Daten nicht in Entscheidungen ein und warum bleiben die sich daraus ergebenden Chancen ungenutzt?
Das soll nicht heißen, dass Geschäftsentscheidungen willkürlich getroffen werden. In vielerlei Hinsicht kommen Intuition und Erfahrung Daten gleich: Unser Gehirn verarbeitet sehr schnell enorme Informationsmengen und greift dabei auf viele akkumulierte Erfahrungen zurück. Ein Pfadfinderleiter hat also eine viel bessere Chance zu überleben. Noch besser sind die Aussichten jedoch für einen Pfadfinderleiter, der eine Karte bei sich trägt.
Auf jeden Fall bleibt noch viel zu tun, um den Prozess, der bei intuitiven Entscheidungen abläuft, auf die uns zur Verfügung stehenden Daten auszuweiten und den natürlichen Entscheidungsprozess nachzuahmen.
Ein anonyme Führungskraft hat es in der Umfrage auf den Punkt gebracht: „Wir nutzen keine Maschinen, um bessere Behandlungsansätze zu erreichen, sondern machen bei der Diagnose halt – mit anderen Worten: Es geht vielmehr um Daten zur „Problemfindung“ als zur „Problemlösung“.
Im September 2019 betonte schon Ex-Präsident Barack Obama auf der Splunk-Veranstaltung „The Beginning of Everything“, wie wichtig es für Führungskräfte ist, das „Rauschen“ herauszufiltern: „Sie müssen einen Prozess schaffen, bei dem Sie darauf vertrauen können, dass alle vorhandenen Daten gesichtet und sortiert wurden.“
Die Führungsetage braucht nicht mehr Daten, sie braucht spezifische Daten, die als Grundlage für vorausschauende Echtzeitentscheidungen dienen können. Zwei Drittel der oberen Führungsetage (66%) treffen geschäftskritische Entscheidungen in weniger als zwei Stunden. Wenn die Daten also nicht in Echtzeit zur Verfügung stehen und relevant sind, dann fließen sie auch nicht in die Entscheidungen ein. Als Branche müssen wir mehr tun, um Unternehmen bei der Nutzung ihrer Daten als Grundlage allen Handelns zu unterstützen und damit den Umschwung von Geschäftsdiagnose oder bloßen Abhilfemaßnahmen hin zur Unternehmensentwicklung zu forcieren.
Bei Splunk versuchen wir, unseren Kunden das Rüstzeug dafür an die Hand zu geben, denn alle paar Stunden werden – oftmals ohne Datenunterstützung – wichtige Entscheidungen getroffen und gute Gelegenheiten verpasst.
Ganz im Sinne der zukunftsträchtigen Nutzung dieser neuen Daten schließe ich meinen Beitrag mit einem weiteren Rätsel ab – diesmal allerdings mit einer Erkenntnis. Welcher Faktor wird die größte Triebkraft für den Übergang von der diagnostischen zur spekulativen Datennutzung sein?
Wir glauben, dass der Vormarsch von 5G Daten auf beispiellose Weise in konkrete Mehrwerte verwandeln wird. Führende Köpfe sind sich einig, dass der kommerzielle Fortschritt in Europa von der Einführung von 5G-Infrastrukturen und -Diensten abhängt. Wir stehen an einer Schwelle, die vergleichbar ist mit dem Übergang von der Kutsche zum Auto. Wenn wir also im Begriff sind, viel schneller und leistungsfähiger zu werden, brauchen wir vorausschauende Daten, um Schritt halten zu können. Unternehmen, die ihre Sache in diesem Bereich gut machen, werden florieren, denn der Druck, unter dem Entscheidungen heute getroffen werden müssen, stellt unsere Geschäftsumfelder unbestreitbar auf die Probe. In leicht abgewandelter Form kommt eine berühmte Aussage von Charles Darwin zum Tragen: Es ist nicht die schnellste Spezies, die überleben wird, sondern die anpassungsfähigste. Die besten Führungskräfte sind diejenigen, die wissen was zu tun ist, wenn sie nicht wissen, was zu tun ist, und an den richtigen Stellen nach der Antwort suchen.
Wenn ihr also das nächste Mal selbstbewusst in die „Business-Wälder“ aufbrecht, besorgt euch vorher lieber eine gute Wanderausrüstung, die euch alle erforderlichen Echtzeitdaten liefert, und fragt die „alten Hasen“ wie man sie am besten einsetzt. Und ich...ich muss jetzt erst mal meine Wanderschuhe suchen gehen...
Bis zum nächsten Mal
James
*Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt und editiert. Den Originalblogpost findet ihr hier: My Guide to Orienteering (8.01.2020).
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