Geschäftsumgebungen verändern sich tagtäglich. Ein Risikomanagement-Framework (RMF) ist daher für Unternehmen absolut unerlässlich, denn es hilft im Umgang mit Bedrohungen, die leider zum Geschäftsalltag dazugehören.
Unternehmen mit soliden RMFs können schneller auf unerwartete Ereignisse reagieren. Sie sind somit resilienter und besser auf ein erfolgreiches Arbeiten unter den unwägbaren Bedingungen der heutigen Zeit vorbereitet.
In diesem Artikel stellen wir euch RMFs vor und erläutern, warum ihr im Unternehmen eines verwenden solltet. Behandelt werden u. a. folgende Themen:
Ein Risikomanagement-Framework (RMF) enthält Grundsätze und Richtlinien, die ein Unternehmen einhalten muss, um Risiken effektiv handhaben zu können. Ohne ein RMF ist das Risikomanagement ineffizient oder schlimmstenfalls sogar inexistent.
Bei der Abwägung von Schwachstellen, Bedrohungen und Risiken versteht man unter „Risiko“ das Verlust- und Schadenspotenzial, wenn sich eine bestimmte Bedrohung tatsächlich materialisiert. Ein RMF umfasst im Allgemeinen die Aspekte Risikoidentifikation, Risikobeurteilung, Risikominimierung und Risikoüberwachung. Weiter unten gehen wir näher auf diese Aspekte ein.
Das Cybersecurity Framework des National Institute of Standards and Technology (NIST), einer US-Bundesbehörde, ist das erste RMF, das zur Minimierung von Risiken im Zusammenhang mit Informationssystemen entwickelt wurde. Heute kommen RMFs zum Einsatz, um Risiken bei allen kritischen Unternehmensaktivitäten – insbesondere Geschäftsbetrieb, Finanzen, Rechtsstreitigkeiten, Compliance und Informationssysteme – zu bewältigen.
Je nach Art des Risikos, das ihr zu bewältigen versucht, kann es verschiedene Outputs und Outcomes geben. Hier erfahrt ihr mehr über das Management bestimmter Risikotypen:
In der dynamischen Geschäftsumgebung von heute sehen sich Unternehmen mit zahlreichen Risiken konfrontiert, darunter:
Ein gewisses kalkuliertes Risiko gehört natürlich zum Geschäftsalltag dazu. Doch zu viele Risiken können für Unternehmen gefährlich werden, vor allem wenn sie zu Reputationsschäden oder finanziellen Verlusten führen.
Langfristig kann es sich keine Organisation leisten, auf ein effektives Management aller relevanten Risiken zu verzichten. Und wer seine Risiken systematisch und abteilungsübergreifend in den Griff bekommen will, kommt an einem RMF nicht vorbei.
Viele RMFs folgen einer allgemeinen Strategie für den Umgang mit Unternehmensrisiken. Typische Komponenten eines RMF sind Risikoidentifikation, -beurteilung, -minimierung, -überwachung und Berichterstattung sowie Risiko-Governance. Sehen wir uns die einzelnen Punkte kurz genauer an.
Der erste Schritt eines RMF ist das Identifizieren von Bedrohungen und Schwachstellen. Dabei kann es sowohl um Unternehmenswerte gehen, die anfällig für Bedrohungen sind, als auch um die Auswirkungen solcher Bedrohungen auf Geschäftsziele. Da kein Unternehmen statisch ist, muss die Risikoidentifikation immer ein kontinuierlicher Prozess sein.
In diesem zweiten Schritt geht es darum, den Schweregrad von Bedrohungen zu messen und entsprechende Prioritäten zu setzen. Die Auswirkungen erkannter Bedrohungen können finanzieller oder nicht finanzieller Natur sein. Zur Priorisierung nach Schweregrad nutzen Unternehmen oft quantitative und qualitative Ansätze.
(Erfahrt mehr über Schweregrade von Sicherheitsvorfällen und die Priorisierung gängiger Schwachstellen und Risiken nach dem Schweregrad.)
Gegenstand der Risikominimierung sind Methoden, um die identifizierten Risiken zu beseitigen oder zumindest zu vermindern. Dies kann beispielsweise folgende Schritte umfassen:
Ein mögliches Ergebnis wäre, dass Unternehmen ihre allgemeinen Berichtsprozesse umstellen oder die Belegschaft umstrukturieren, um dadurch Risiken zu minimieren.
Hier geht es um eine regelmäßige Überwachung der aktuellen Risiken und eine Abschätzung, wie wirksam die vorhandenen Strategien zur Risikominimierung sind. Berichte können beispielsweise darlegen, wie hoch das Risikoniveau aktuell ist oder mit welchen Anpassungen sich die bislang angewandte Risikomanagement-Strategie verbessern ließe.
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Überwachung und Berichterstattung sind ein wichtiger Baustein für Unternehmen, die die Wirksamkeit ihrer Strategien gegen Bedrohungen in einem dynamischen Umfeld sicherstellen wollen.
Risiko-Governance sorgt dafür, dass Mitarbeiter über die Risikominimierungsmaßnahmen ihres Unternehmens genau Bescheid wissen und sich danach richten. Risiko ist ein Teil des GRC-Frameworks, das Risiko, Governance und Compliance zusammendenkt.
Ihr wisst nun, was alles zu einem RMF gehört. Als Nächstes sehen wir uns die verbreitetsten Frameworks an.
Die folgenden RMFs kommen weltweit zum Einsatz. Wir präsentieren euch die wichtigsten Vorteile und Unterschiede, damit ihr entscheiden könnt, welches RMF für euch am ehesten infrage kommt.
Das Cybersecurity Framework des National Institute of Standards and Technology wurde mit Blick auf Cyberrisiken für Organisationen entwickelt. Ursprünglich auf US-Bundesbehörden ausgelegt, umfasst es sechs Schritte für das Management von Risiken hinsichtlich Informationssicherheit und Datenschutz. Übrigens hat NIST inzwischen auch ein nagelneues RMF für KI entwickelt.
Doch zurück zum Cybersecurity Framework: Die darin enthaltenen Richtlinien zur Implementierung von Risikomanagementsystemen entsprechen dem Federal Information Security Modernization Act (FISMA), einem US-Bundesgesetz zur Stärkung der Informationssicherheit.
Hier die sechs Schritte des NIST Cybersecurity Framework im Einzelnen:
ISO 31000 ist eine Norm der Internationalen Organisation für Normung (ISO), die häufige Grundsätze und Richtlinien für das Risikomanagement in Unternehmen enthält. Es handelt sich um ein allgemeines, nicht branchenspezifisches RMF, das für Organisationen und Sektoren aller Art geeignet ist.
ISO 31000 fördert die Integration des Risikomanagements in Governance- und Entscheidungsfindungsprozesse. Die Norm versetzt größere und kleinere Unternehmen verschiedenster Branchen in die Lage, ein firmenweites Framework mit einheitlicher Terminologie umzusetzen.
Einfach gesagt verbessert ISO 31000 die Qualität der Entscheidungsfindung und hilft Unternehmen dabei, ihre strategischen Ziele zu erreichen und gleichzeitig potenzielle Risiken und Unwägbarkeiten zu minimieren.
(Damit verwandt ist die Norm ISO/IEC 27001, die sich auf Informationssicherheit bezieht.)
Control Objectives for Information and Related Technology, kurz COBIT, ist ein Framework, das von der Information Systems Audit and Control Association (ISACA) entwickelt wurde. Es war ursprünglich für Finanzprüfer vorgesehen. Die aktuelle COBIT-Version 5 hilft Unternehmen, auf allen Ebenen Lücken zwischen Folgendem zu schließen:
Mit diesem robusten Framework können Organisationen alle ihre IT-Assets, IT-Verfahren und den IT-Betrieb effizient überblicken und kontrollieren.
COBIT 5 beschreibt grundlegende Prozesse des Risikomanagements, mit denen Unternehmen bestimmte risikobezogene Ergebnisse erzielen können, nämlich:
Das Framework Factor Analysis of Information Risk (FAIR) ermöglicht es Organisationen, Cyberrisiken zu bewerten und zu analysieren. Es beinhaltet Standards und Best Practices für die Risikobewertung, das Risikomanagement und die Berichterstattung.
FAIR unterscheidet sich von herkömmlichen Risikobeurteilungs-Frameworks, die sich vor allem auf qualitative Methoden stützen. Stattdessen richtet es den Fokus auf quantitative Aspekte, anhand derer ihr Cyber- und betriebliche Risiken leichter verstehen, beurteilen und messen könnt.
FAIR bietet eine einheitliche Terminologie zur Vermittlung von Risiken in Unternehmen, was die Kommunikation zwischen technischen und sonstigen Abteilungen vereinfacht. Außerdem umfasst FAIR ein Risikomodell, das die Quantifizierung u. a. mit folgenden Tools erleichtert:
Operationally Critical Threat, Asset, and Vulnerability Evaluation (OCTAVE) ist ein weiteres RMF, das Unternehmen dabei helfen soll, Informations- und Sicherheitsrisiken zu erkennen, zu analysieren und zu bewältigen. Es wurde 1999 vom Software Engineering Institute (SEI) der Carnegie Mellon University veröffentlicht.
OCTAVE bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Identifikation folgender kritischer Informationen:
Anhand dieser drei Aspekte können Unternehmen leichter nachvollziehen, welche Informationen potenziell gefährdet sind. Ausgehend davon lassen sich dann Mechanismen entwickeln und umsetzen, um das Gesamtrisiko für die kritischen Informationsbestände auf ein Minimum zu reduzieren.
Threat Assessment and Remediation Analysis (TARA) gehört zu den Praktiken der MITRE Corporation für das Systems Security Engineering (SSE). Es enthält einen Ansatz zur Erkennung und Bewertung von Cyberschwachstellen sowie zur Auswahl geeigneter Maßnahmen, um diese Schwachstellen zu beheben.
TARA besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:
Aufbauend auf diesen drei Komponenten beschreibt TARA sechs Schritte, um mögliche Bedrohungen und Angriffspunkte aufzudecken:
Effektive RMFs haben enorme Vorteile für Unternehmen und helfen euch, folgende Ergebnisse zu erzielen:
Risikomanagement-Frameworks sind heutzutage unverzichtbar für Unternehmen, die ihre vielfältigen Risiken in den Griff bekommen wollen. In diesem Artikel haben wir einige der gängigsten RMFs vorgestellt, nämlich NIST, ISO 31000, COBIT 5, FAIR, OCTAVE und TARA. Sie alle bieten strukturierte Ansätze, um Risiken zu erkennen, einzuordnen, einzudämmen und im Auge zu behalten, egal in welcher Branche.
Typische Komponenten eines RMF sind Risikoidentifikation, -beurteilung, -minimierung, -überwachung und Berichterstattung sowie Risiko-Governance. Die Vorteile, die sich aus der Umsetzung eines RMF ergeben, sind vielfältig. RMFs helfen Unternehmen dabei, durch Cyberangriffe, regulatorische Änderungen und wirtschaftliche Unwägbarkeiten bedingte Risiken besser zu bewältigen. Ein effektives Risikomanagement schützt zudem die Reputation und fördert Innovationen, damit sich Unternehmen voll und ganz auf die Zukunft konzentrieren können.
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