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Die wahren Kosten von Ausfallzeiten: $ 400 Milliarden

Im Leben ist nichts sicher... nur der Tod, Steuern – und Ausfälle. Im Gegensatz zu Sensenmann und Finanzamt lassen sich die schädlichen Auswirkungen von Ausfallzeiten aber durchaus vermeiden. Der Schlüssel liegt darin, digitale Resilienz aufzubauen, damit das Geschäft schnell wieder auf die Beine kommt. Andernfalls riskieren Unternehmen die Abwanderung von Kundschaft, empfindliche Geldbußen und negative Presse. Unterm Strich bedeuten diese Folgen handfeste Verluste. Doch: Wie groß sind sie genau?

Direkte Kosten und versteckte Kosten

$ 400 Milliarden kosten Ausfallzeiten die Global-2000-Unternehmen. Das sind $ 200 Millionen pro Unternehmen, etwa 9 % des Gewinns. Mit unserem Report „Die versteckten Kosten von Ausfallzeiten“ stellen wir heute die aktuellen Studienergebnisse vor. In Zusammenarbeit mit dem internationalen Wirtschaftsinstitut Oxford Economics haben wir 2.000 Führungskräfte aus Technologie, Finanzen und Marketing befragt. Es ging uns darum, die Kosten von Ausfallzeiten zu quantifizieren (jederlei Beeinträchtigung bzw. Nichtverfügbarkeit von Services), die häufigsten Ausfallursachen zu ermitteln und aufzuzeigen, wie es resilienten Unternehmen gelingt, kostspielige Folgeschäden zu minimieren.

Im Durchschnitt erleiden die Unternehmen aufgrund von Ausfallzeiten jedes Jahr Umsatzverluste in Höhe von $ 49 Millionen – dies ist unter den direkten Kosten der Posten, der am heftigsten zu Buche schlägt. An zweiter Stelle folgen Bußgelder, die sich auf $ 22 Millionen belaufen. Unsere Untersuchung zeigt jedoch, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist.

Unter der Oberfläche verbergen sich noch versteckte Kosten wie verzögerte Innovationen oder Reputationsschäden, die selbst die größten Organisationen schmerzhaft treffen. Die Schockwellen von Ausfallzeiten breiten sich im gesamten Unternehmen aus. 74 % der Führungskräfte aus den Bereichen Sicherheit, IT und Engineering geben an, dass sich dadurch Produkteinführungen verzögert haben, während die Chief Marketing Officers sich im Durchschnitt 60 Tage gedulden müssen, bis sich das Marken-Image nach der Behebung eines Incidents wieder erholt hat. Kritisch ist besonders der Befund, dass der Aktienkurs bereits bei einem einzigen Ausfall um bis zu 9 % fällt (durchschnittlich 2,5 %) – bis er sich wieder erholt hat, dauert es Monate.

Ausfallzeiten haben zweierlei Ursprung 

In der Diskussion um Downtime stehen meist IT Operations und technische Ursachen im Vordergrund. Unsere Daten zeigen aber, dass 56 % der Ausfallzeiten auf Cybersecurity Incidents und 44 % auf Anwendungs- oder Infrastrukturproblemen zurückzuführen sind. Ausfallursachen gibt es überall, und das Geschäft steht von daher dauernd unter Druck.

Unabhängig von der konkreten Ursache trägt menschliches Versagen – wie Fehlkonfigurationen von Software oder Infrastruktur, die zu Performance-Einbrüchen oder Sicherheitspannen führen – die Hauptschuld an Ausfallzeiten. Diese Fehler sind auch am schwierigsten zu finden und zu beheben, die MTTR (Mean Time to Recover) liegt hier bei 67 bis 76 Stunden. Das sind zwei bis drei Tage mit schlaflosen Nächten und kostspieligen Krisenstäben.

Gezielte Investitionen gegen Ausfälle

Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung: Die allermeisten der technischen Führungskräfte sagen, dass ihre Tools für Cybersicherheit und Observability „hilfreich“ oder „äußerst hilfreich“ gegen Ausfallzeiten sind. Dem pflichten die Finanzvorstände bei, die einen soliden ROI verzeichnen.

Zu den weiteren vorteilhaften Investitionen zählt generative KI. Um die Ausfallzeiten gering zu halten, nutzt inzwischen mehr als die Hälfte der Befragten aus dem Bereich Technologie Funktionen generativer KI, die in vorhandene Tools eingebettet sind. 64 % der Befragten geben an, dass sie erhebliche Vorteile daraus ziehen. Die Vorteile generativer KI gehen aber noch weiter: KI-Assistenten können die operative Effizienz verbessern und helfen, Qualifikationslücken in der Belegschaft zu schließen, wovon das Unternehmen auf lange Sicht profitiert.

Ausfallzeiten konsequent minimieren

Unsere Untersuchung zeigt, dass Unternehmen mit der ausgeprägtesten digitalen Resilienz (sogenannte „Resilienz-Leader“) weniger Ausfallzeiten verzeichnen, Probleme schneller beheben und weniger finanziellen Schaden erleiden – sodass sie im Durchschnitt pro Jahr $ 50 Millionen an direkten Kosten einsparen. Eine schnellere Wiederherstellung bedeutet außerdem weniger Umsatzverluste, weniger schlechte Presse und weniger verärgerte Kundschaft. Zum Glück kann jedes Unternehmen diesem Vorbild nacheifern, indem es solide, auf Zusammenarbeit ausgerichtete Systeme und Prozesse einrichtet, die dazu beitragen, Ausfallzeiten von vornherein zu minimieren.

Ein paar Tipps für den Erfolg:

  • Ausfallzeiten grundsätzlich als nicht akzeptabel betrachten.
  • Durch Post-Mortem-Analysen die Fehler-Ursachen ermitteln, damit sich Probleme nicht wiederholen.
  • In proaktive Ansätze wie KI- und ML-gestützte Lösungen zur Mustererkennung investieren.

Die Mehrheit der Befragten Technologie-Führungskräfte ist der Ansicht, dass die negativen Auswirkungen von Ausfallzeiten nicht akzeptabel sind. Nachdem sich die finanziellen Folgen von Ausfallzeiten nun beziffern lassen, ist digitale Resilienz für jedes Unternehmen, jeden Vorstand und jede technische Führungskraft eine der ersten Aufgaben, wenn das Unternehmen auf Dauer erfolgreich sein will.

Mehr zu den Ergebnissen der Befragung erfahrt ihr aus unserem vollständigen Bericht. Dort steht auch, wie unterschiedlich Ausfallzeiten sich je nach Region und Branche auswirken. Und wir haben für euch auch einige Tipps der Splunk-Leader dazu, wie erfolgreiche Unternehmen Resilienz aufbauen.

Ammar Maraqa
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Ammar Maraqa

Ammar Maraqa ist seit 2019 Senior Vice President, Strategy and Corporate Development bei Splunk. Davor war Ammar von 2017 bis 2019 Senior Vice President, Business Operations and Strategy, von 2018 bis 2019 General Manager of IoT Markets und von 2015 bis 2017 Vice President, Business Operations im Unternehmen. Vor seinem Wechsel zu Splunk bekleidete Ammar von 2008 bis 2015 die Position des Vice President, Corporate Development and Strategy bei Cisco Systems, Inc., einem Unternehmen für Netzwerktechnologie. Von 2003 bis 2008 war Ammar als Executive Director, Pricing and Business Analytics sowie als Director, Product Management bei Dell Inc. tätig, einem Unternehmen für Informationstechnologie und IT-Dienstleistungen. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn war er Senior Associate bei Bain & Company, einer weltweit agierenden Management- und Unternehmensberatung. Ammar besitzt einen Bachelor of Science-Abschluss der University of Pennsylvania und einen MBA der Stanford Graduate School of Business.