Mitautoren: Marc Thomas, Senior Sales Engineer, und Sophie Dockstader, Senior Professional Services Consultant
Habt ihr mit einer weltweiten COVID-Pandemie gerechnet, als ihr von den ersten Fällen gehört habt? Wahrscheinlich nicht. Wie der Physiker Albert A. Bartlett bereits 1976 feststellte, neigen wir Menschen dazu, in linearen Begriffen zu denken. Die Auswirkungen weitreichender Veränderungen übersteigen häufig unser Wahrnehmungsvermögen, wenn nicht gar unser Vorstellungsvermögen. Diese Problematik zeigt sich heute ganz deutlich bei den kumulativen Auswirkungen des Klimawandels und den daraus resultierenden Kipppunkten.
In den letzten zwei Jahren hat die Zahl der Net Zero-Versprechen von Ländern, Regionen, Städten und Unternehmen auf der ganzen Welt erheblich zugenommen. Laut einem Bericht von Nature konnte man jedoch in vielen Fällen „keinerlei Schritte“ in Richtung einer realisierbaren Umsetzungsstrategie feststellen. Werden hier also ganz nach dem Motto des bekannten Films „Don't Look Up“ die Fakten schlicht ignoriert?
Das Weltwirtschaftsforum macht die schwerwiegenden Folgen des Klimawandels sehr deutlich. Wenn ihr die betriebswirtschaftlichen Folgen kalkulieren möchtet, könnt ihr beispielsweise diese Zahlen für Deutschland aus einem aktuellen Bericht von Capital heranziehen: Die deutsche Bundesregierung schätzt, dass die zukünftigen, durch die Folgen des Klimawandels bedingten Kosten bis 2050 bei zwischen 280 und 900 Milliarden Euro liegen werden. Das entspricht etwa 15 % des jährlichen deutschen Bruttoinlandsprodukts. Ganz zu schweigen von den laut einer Analyse von Zurich erwarteten 1,2 Milliarden Klimaflüchtlingen weltweit – also einer Vervierfachung (!) der derzeitigen Flüchtlingszahlen. Zudem prognostiziert ein aktueller Bericht der Weltorganisation für Meteorologie, dass die globalen Temperaturen zwischen 2023 und 2027 aufgrund des Zusammenwirkens des Klimawandels und des Wetterphänomens El Niño Rekordwerte erreichen werden. Rasches und entschlossenes Handeln beim Klimaschutz ist daher wichtiger denn je.
Glücklicherweise gibt es immer mehr Unternehmen, wie z. B. Europas bei Klimaschutz führende Unternehmen und die Allianz der CEOs führender, auf Klimaschutz bedachter Unternehmen, die sich zu Nachhaltigkeit verpflichten und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Was machen diese bei Nachhaltigkeit führenden Unternehmen anders und wie kann Splunk dabei helfen?
Der Weg ist das Ziel! Anstatt zu versuchen, den Ozean zum Kochen zu bringen und dann von der schieren Komplexität des Themas Nachhaltigkeit überwältigt zu werden, orientieren sich kluge Unternehmensführer an der alten Weisheit der niedrig hängenden Früchte. Betrachtet man die beiden Parameter „Mögliche CO2-Reduktion“ und „Aufwand für die Umsetzung“, wird deutlich, dass die IT-Nachhaltigkeit einer der ersten Schritte auf einem datengestützten Weg zu Nachhaltigkeit ist.
Laut einer Analyse von 451 Research/S&P Global Market Intelligence ist die Cloud-Migration von On-Premise-Rechenzentren mit massiven CO2-Einsparungen von bis zu 80 % ein enormer Hebel. Schon allein die Optimierung von On-Premise-Rechenzentren mithilfe von Datenanalysen birgt ein signifikantes CO2-Reduktionspotenzial. Und natürlich ist die Wirkung noch größer, wenn Unternehmen den Fokus auf IT-Nachhaltigkeit legen, deren Rechenzentren einen großen Anteil an ihrem gesamten CO2-Fußabdruck haben, wie etwa Finanzdienstleister.
Bei Nachhaltigkeit führende Unternehmen haben sich sogar zusammengetan und die Gruppierung Sustainable IT gegründet. Diese Organisation legt den Fokus darauf, die Nachhaltigkeit durch Maßnahmen im Bereich IT voranzubringen, und zwar mit europäischen Unternehmen wie Allianz, Assa Abloy, GSK und BNP Paribas.
Viele Unternehmen stehen erst am Anfang ihres Wegs zur Nachhaltigkeit. Sie haben keinen Einblick in ihren CO2-Fußabdruck und arbeiten in abgeschotteten Silo-Strukturen mit Punktlösungen. Sie sammeln und analysieren Daten mit erheblichem manuellem Aufwand (viele arbeiten noch mit Excel-Tabellen!).
Im Gegensatz dazu haben die Nachhaltigkeits-Champions Echtzeit- und automatisierte Nachhaltigkeitslösungen als oberste Priorität für Unternehmen erkannt. „Wenn der jährliche Nachhaltigkeitsbericht gedruckt auf meinem Tisch liegt, ist es zu spät“, sagt einer der Verantwortlichen. „Was ich brauche, sind Echtzeit- und automatisierte Analyselösungen, damit ich die Aktivitäten entsprechend steuern kann, speziell bei Hotspots.“
Im Bereich der IT-Nachhaltigkeit können beispielsweise die Ermittlung des CO2-Fußabdruck von Rechenzentren in Echtzeit und Warnmeldungen zu Hotspots durch die Korrelation von Echtzeit-Stromverbrauch und Kohlenstoffintensität in Echtzeit (gCO2/kWh) ganz leicht automatisiert werden.
Zu Nachhaltigkeit gehört mehr als nur weniger zu fliegen oder das Licht auszuschalten, wenn man es nicht braucht. Bei Nachhaltigkeit führende Unternehmen haben erkannt, dass es sich dabei um eine technische Kompetenz handelt und dass man erst das Universum aus komplexen Abhängigkeiten, Akronymen und geplanten globalen Vorschriften gründlich verstehen muss, bevor man sinnvolle Maßnahmen ergreifen kann.
Der zunehmende Bedarf an Wissen über Nachhaltigkeit hat gezeigt, dass in Unternehmen eine massive Qualifikationslücke klafft: Es mangelt nicht nur an Fachkräften, sondern auch an verfügbaren Ressourcen. Der Green Skills Report 2023 von LinkedIn zeigt, dass die Zahl der Neueinstellungen von Fachkräften mit Green Skills weltweit zwar steigt, den Bedarf aber bei weitem nicht deckt. Weltweit bringt nur jeder achte Arbeitnehmer ein oder mehrere Green Skills mit. Anders ausgedrückt: Sieben von acht Arbeitnehmern verfügen über keinerlei Green Skills.
Bei Nachhaltigkeit führende Unternehmen arbeiten proaktiv daran, die Qualifikationslücke zu schließen, und investieren in die Weiterbildung aktueller und künftiger Green Skill-Talente. Die Branchenführer binden natürlich proaktiv Datenanalysen in diese Weiterbildung ein, um eine datengestützte Nachhaltigkeitsstrategie zu ermöglichen.
Splunk hat sich mit AWS und der Akademie für Nachhaltigkeit, Earth51, zusammengetan, um seinen Kunden unter dem Titel „Sustainability Booster Program“ ein Programm zur Förderung der Nachhaltigkeit anzubieten. Der erste Schritt ist der zertifizierte Sustainability Leadership Course, der über relevante Nachhaltigkeitsthemen informiert. Darauf folgen tiefgreifende Einblicke in den CO2-Fußabdruck auf Basis des Splunk Sustainability Toolkits und abschließend, sofern möglich, die Migration in eine Cloud, um den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren.
Wir haben das Splunk Sustainability Toolkit rund um das Kernthema „IT-Nachhaltigkeit“ weiterentwickelt und dabei den Schwerpunkt auf Rechenzentren gelegt.
Zahlreiche Kundeninteraktionen haben gezeigt, dass Echtzeit- und automatisierte Einblicke eindeutig einer der wichtigsten Kundenvorteile des Sustainability Toolkits sind – zusätzlich zur ganzheitlichen Transparenz bei Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen über Cloud-, Hybrid- und On-Premise-Umgebungen hinweg.
Angeregt durch Kundenfeedback haben wir das Sustainability Toolkit V2 um relevante, out-of-the-box verfügbare Dashboards, einfache Integrationen mit Carbon Intensity APIs sowie Predictive Analytics erweitert. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Verwendbarkeit. Das heißt, dass in den meisten Fällen keine zusätzliche Hardware, Sensoren oder Splunk Forwarder erforderlich sind.
Neue, out-of-the-box verfügbare Dashboards mit automatisierten Echtzeit-Erkenntnissen
Neue, of-the-box verfügbare Dashboards mit Predictive Analytics
Neue, of-the-box verfügbare Integrationen und Datennormalisierung mit Carbon Intensity APIs
Aktualisierte Konfiguration für Leistungsverbesserungen und einfache Anpassbarkeit
Das Sustainability Toolkit enthält eine Reihe inspirierender Dashboards, die verdeutlichen, was durch die Erfassung der erforderlichen Daten in Splunk erreicht werden kann. Außerdem enthält es einsatzbereite Dashboards und eine direkt nutzbare Daten-Onboarding-Logik, damit ihr schnell loslegen könnt, bevor ihr eventuell beschließt, die Dashboards an eure Anforderungen anzupassen.
Das Splunk Sustainability Toolkit V2 ist für Splunk-Kunden kostenlos und kann aus Splunkbase heruntergeladen werden.
Das Splunk Sustainability Toolkit wird sich weiter entwickeln. Einer der nächsten Schritte wird die Integration führender Partnerlösungen in den Bereichen Energiemanagement und Lieferkette sein. Wie beim oben beschriebenen Weg zu Nachhaltigkeit wird dies unseren Kunden erleichtern, bei Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen alle Register zu ziehen, um eine ganzheitliche Sichtbarkeit ihres CO2-Fußabdrucks zu erreichen. Bleibt am Ball!
Wer noch etwas mehr über Nachhaltigkeit erfahren möchte, findet in den nachfolgenden Ressourcen weitere Informationen:
Bannerfoto oben von: Digital Realty
*Dieser Artikel wurde aus dem Englischen übersetzt und editiert. Den Originalblogpost findet ihr hier.
Die Splunk-Plattform beseitigt die Hürden zwischen Daten und Handlungen, damit Observability-, IT- und Security-Teams in ihren Unternehmen für Sicherheit, Resilienz und Innovation sorgen können.
Splunk wurde 2003 gegründet und ist ein globales Unternehmen – mit mehr als 7.500 Mitarbeitern, derzeit über 1.020 Patenten und einer Verfügbarkeit in 21 Regionen rund um den Globus. Mit seiner offenen, erweiterbaren Datenplattform, die die gemeinsame Nutzung von Daten in beliebigen Umgebungen unterstützt, bietet Splunk allen Teams im Unternehmen für jede Interaktion und jeden Geschäftsprozess End-to-End-Transparenz mit Kontext. Bauen auch Sie eine starke Datenbasis auf – mit Splunk.