Eine neue, heute veröffentlichte Studie zeigt, dass Deutschland die Möglichkeit hat, die Art und Weise zu verbessern, wie öffentliche Einrichtungen Daten nutzen, um sozioökonomische Herausforderungen wie beispielsweise die Verringerung von Ungleichheiten im Bildungs- und Gesundheitswesen, die Bekämpfung des organisierten Verbrechens oder die Aufwertung der natürlichen Umwelt zu lösen.
Die unabhängige Studie hat WPI Economics, im Auftrag von Splunk, dem führenden Datenplattform-Anbieter für Cybersicherheit und Observability, durchgeführt. Dabei wurde untersucht, wie effektiv vier führende europäische Länder – das Vereinigte Königreich, Deutschland, die Niederlande und Frankreich – Daten für die politische Entscheidungsfindung nutzen und zur Lösung sozioökonomischer Herausforderungen, beispielsweise im Bildungs- und Gesundheitswesen oder im Bereich Kriminalität und Umweltschutz heranziehen. Die Studie zeigt, inwiefern die Covid-19-Pandemie in ganz Europa den Ehrgeiz neu entfacht hat, schwerwiegende Datenlücken zu schließen, da sich ein datengesteuerter öffentlicher Sektor während der Krise als sehr wichtig erwiesen hat. Dennoch haben einige Länder stärkere Lehren aus der Pandemie gezogen als andere.
Die Studie analysiert zwei Dimensionen der effektiven Nutzung von Daten für die politische Entscheidungsfindung:
Den strategischen Stellenwert, den die Regierungen der Datennutzung im Rahmen politischer Entscheidungsfindung beimessen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausmaß, in dem eine Regierung „datengesteuert“ ist, sowie auf dem Grad ihrer Dateninnovation.
Ob die Regierungen über die richtigen Data-Governance-Grundlagen verfügen, um eine bessere Datennutzung aus operativer Sicht zu ermöglichen. Hierzu gehören auch Datenqualität, Sicherheit und der Grad der Datenintegration innerhalb der Regierung.
Einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie sind unter anderem folgende:
Deutschland priorisiert die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen (Stichwort: Onlinezugangsgesetz, kurz OZG), anstatt Dateninnovation voranzutreiben. Gleichzeitig verlief die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes jedoch langsamer als erwartet.
Das fragmentierte Datensystem in Deutschland beeinträchtigt die Fähigkeit der Bundesrepublik, die Bereiche Data Governance und Data Sharing zu verbessern, da weniger als 1 Prozent der lokalen Behörden über offene Datenportale verfügen.
Unterschiedliche Fachkenntnisse in den Bundesländern bremsen Entwicklungen bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und neuen Technologien. Diese wiederum sind wichtige Faktoren, um die Ziele der Energiewende zu erreichen.
Seit der Pandemie hat Deutschland allerdings einige Verbesserungen vorgenommen, um Daten stärker verfügbar und zugänglicher für Bürgerinnen und Bürger zu machen – ein wichtiger Schlüssel zur Überwindung der Datenkluft.
Die Studie zeigt, inwieweit Deutschland bereits Verbesserungen bei der Förderung offener Daten erzielt hat, die gesammelt und für die politische Entscheidungsfindung wiederverwendet werden können. Jedoch gibt es Möglichkeiten, das Teilen von Daten zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu verbessern, um sicherzustellen, dass die erhobenen Daten effektiv genutzt werden. Die Studie verdeutlicht vor allem die Vorteile einer agileren, zentralisierten Dateninfrastruktur. Zum Beispiel könnte damit ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden, während als Reaktion auf die steigenden Energiepreise der Druck sowohl im eigenen Land als auch von den europäischen Partnern zunimmt. Die europäische Studie sowie einzelne Länderberichte zu den Studienergebnissen aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Deutschland und Frankreich können ab sofort hier heruntergeladen werden.
Petra Jenner, Senior Vice President und General Manager für EMEA bei Splunk, sagt:
„Wie schon bei der Corona-Pandemie ist ein innovativer, digitalisierter und datengesteuerter öffentlicher Sektor ist essentiell, um die ernsten Herausforderungen zu bewältigen, vor denen wir jetzt stehen. Deutschland hat die Möglichkeit, auf seinen Ambitionen aufzubauen und ein stärker zentralisiertes Datensystem zu entwickeln. Mit einer mutigen Politik, die sich darauf konzentriert, wie sie mit Daten die öffentliche Verwaltung verbessern kann. Eine datengesteuerte Regierung kann das öffentliche Angebot für Bürgerinnen und Bürger im ganzen Land verändern und den öffentlichen Sektor in die Lage versetzen, die Vorteile zu nutzen, die der private bereits heute genießt."
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